„Es ist die schönste Aufgabe der Welt, Oberbürgermeister von Münster sein.“ Als Markus Lewe mit diesem Satz seine Bewerbungsrede beendete, standen die CDU-Mitglieder im Heaven auf und applaudierten drei Minuten lang.
Die Botschaft dieses Moments war klar: Markus Lewe möchte eine zweite Amtszeit als Oberbürgermeister, und seine Partei möchte es auch.
Wie erwartet, gab es bei der offiziellen Nominierung des Amtsinhabers als CDU-Oberbürgermeisterkandidaten für die Wahl am 13. September eine überwältigende Mehrheit. 98,7 Prozent der Stimmen entfielen auf Lewe.
In absoluten Zahlen: 274 abgegebene Stimmen, 43 ungültige Stimmen, eine Enthaltung, 230 Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen. Der Prozentwert 98,7 kommt dadurch zustande, dass nach den Statuten der CDU ungültige Stimmen und Enthaltungen nicht in die Berechnung einfließen.
Lewe trifft im Wahlkampf auf seine Konkurrenten Jochen Köhnke von der SPD und Maria Klein-Schmeink von den Grünen.
(Text: Klaus Baumeister WN, Foto: Carsten Bender)
Thomas Geisel aus Düsseldorf ist ein Mann, zu dem Jochen Köhnke hochschauen kann: Geisel hat fünf Töchter, Köhnke „nur“ drei. Geisel ist Oberbürgermeister, Köhnke will es werden.
Kein Wunder also, dass Münsters SPD den Düsseldorfer OB zum Neujahrsempfang im Heaven eingeladen hat. Denn so, wie Geisel im vergangenen Jahr die vermeintliche CDU-Hochburg Düsseldorf erobert hat, soll Jochen Köhnke am 13. September die vermeintliche CDU-Hochburg Münster stürmen.
Auf jeden Fall begrüßte der gebürtige Düsseldorfer Köhnke seine Mutter im Publikum und verkündete: „Ein SPD-Oberbürgermeister genügt meiner Mutter nicht, sie will noch einen.“
Neben all den Wahlkampf-Frotzeleien wurde bei dem Empfang, zu dem Hunderte Parteimitglieder und geladene Gäste erschienen, auch ernsthaft über Politik diskutiert.
(Text: Klaus Baumeister WN, Foto: Pat Röhring)